Sein und Zeit, Heidegger (1963) ‖ p. 406 ‖ Derrida's Margins

Sein und Zeit, Heidegger (1963) ‖ p. 406 ‖ Derrida's Margins

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Die Frage, ob und wie der Zeit ein »Sein« zukommt, warum und
in welchem Sinne Wir sie >>seiend« nennen, kann erst beantwortet
werden, wenn gezeigt ist, inwiefern die Zeitlichkeit selbst im Ganzen
ihrer Zeitigung' so etwas wie Seinsverst'aindnis und Anspreduen Von
Seiendem mﬁglich macht. Als Gliederung des Kapitels ergibt sich fol-
gende: die Zeitlichkeit des Daseins und das Besorgen von Zeit (§ 79);
die besorgte Zeit und die Innerzeitigkeit (§ 80); die Innerzeitigkeit
und die Genesis des vulgﬁren Zeitbegriﬂes (§ 81); die Abhebung des
existenzial-ontologischen Zusammenhanges von Zeitlichkeit, Dasein
und Weltzeit gegen Hegels Auffassung der Beziehung zwischen Zeit
11nd Geist (§ 82); die existenzial-zeitliche Analytik des Daseins und
die fundamentalontologische Frage nach dem Sinn von Sein ﬁber-
haupt (§ 83).
9' 79. Die Zeitlicla/eeit des Daseim und das Besorgen von Zeit
Das Dasein existiert als ein Seiendes, dem es in seinem Sein um
dieses selbst geht. Wesenhaft ihm selbst vorweg, hat es sich vor aller
bloﬁen 11nd nachtréiglichen Betrachtung seiner selbst auf sein Seinkén-
nen entworfen. Im Entwurf ist es als geworfenes enthﬁllt. Geworfen
der »Welt« ﬁberlassen, verfallt es besorgend an sie. Als Sorge, das
heiﬁt existierend in der Einheit des verfallend geworfenen Entwurfs,
ist das Seiende als Da erschlossen. Mitseiend mit Anderen, hilt es sich
in einer durchschnittlichen Ausgelegtheit, die 1n der Rede artikuliert
und In- der SPl'aChe ausgesprBEﬁ'é‘ﬁwlst Das In-der- welt- -sein hat sickw
schon immer ausgesprochen, 11nd als Sein beim innerweltlich begeg-
nenden Seienden spricht es sick standig 1m Ansprechen und Bespre-
chen des Besorgten selbst aus. Das umsichtig verstéindige Besorgen
griindet in der Zeitlichkeit 11nd zwar im Modus des gew'drtigend-
behaltenden Gegenwéirtigens. Als besorgendes Verrechnen, Planen,
Vorsorgen und Verhiiten sagt es immer schon, ob lautlich vernehmbar
oder nicht: »dann« — soll das geschehen, »zwvor« - jenes seine Er-
l-edigung ﬁnden, »jetzt« — das nachgeholt werden, was »damals« mifS-
lang und entging.
Im »dann« spricht sich das Besorgen gewartigend aus, behaltend
im »damals« 11nd gegenwéirtigend im »jetzt«. Im >>dann<< liegt meist
unausdrﬁcklich das »jet2t noch nicht«, das heifSt, es ist gesprochen im
gewartigend-behaltenden, bzw. -vergessenden Gegenwai'tigen. Das
»damals« birgt in sich das »jetzt nicht mehr«. Mit ihm spricht sich
das Behalten als gewéirtigendes Gegenwéirtigen aus. Das »dann« und
das »damals« sind mitverstanden im Hinblicklauf ein »jetzt«, das
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Ausgelegtheit, die in der Rede artikuliert und in der Sprache ausgesprochen ist.

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